Lara und Frieda haben sich verabredet. Die beiden engagieren sich seit einem Jahr im Klimaschutz und sind auf dem Weg zu einer Demonstration. Sie finden es wichtig, sich für die Umwelt einzusetzen und nicht „den anderen“ zu überlassen, wie die eigene Zukunft sich entwickelt.
Einfach handeln, weil es eben so ist. Weil alles seine Ordnung hat und nur so funktionieren kann.
Helfen Ordnungen dabei, verantwortungsvoll und rücksichtsvoll zu handeln?
Bei allen Phänomenen der Welt – aber auch bei den meisten kleinen Naturerscheinungen – gibt es in irgendeiner Form eine Ordnung. Meist sind diese Ordnungen für uns so selbstverständlich, dass sie uns gar nicht bewusst sind.
Ordnung stellt sozusagen ein Grundprinzip der Gesellschaft dar.
Wenn man versucht, sich klar zu machen, in welchen Lebenssituationen man es überall mit „geordneten Verhältnissen“ zu tun hat, wird deutlich, dass man Ordnung als ein Grundprinzip der Natur bezeichnen kann.
Zum Beispiel an einer Fußgängerampel. Wer hat das nicht schon einmal erlebt. Die Ampel steht auf Rot. Weit und breit ist kein Fahrzeug zu sehen. Auch kein zu Fußgehender. Hand aufs Herz. Wer hat nicht schon einmal daran gedacht, jetzt einfach weiterzugehen? Dennoch zu warten und sich damit rücksichtsvoll zu verhalten, kann ein positives Beispiel für andere sein.Dann ist das Ziel erreicht, Regeln zu beachten, ohne über deren Sinn in konkreten Situationen nachzudenken, sondern deren Sinn viel allgemeiner zu sehen.
Oft genug geraten wir im Straßenverkehr in Situationen, in denen uns keine Zeit bleibt nachzudenken. Dann handeln wir intuitiv richtig, nach gelernten Regeln und damit automatisch rücksichtsvoll.
Wie schnell ein geordnetes System, dem alle Beteiligten Vertrauen schenken, im wahrsten Sinne des Wortes ins Wanken gerät, kann man an einem sehr einfachen Gruppenspiel demonstrieren:
Vertrauensspiel „Der Jurtenkreis“ Eine gerade Anzahl von Mitspielenden bildet einen Kreis. Alle schauen zur Kreismitte und fassen sich an den Händen. Auf ein Kommando lässt sich jeweils jeder zweite nach innen, die anderen nach außen fallen. Es entsteht eine Zick-Zack-Formation, die sich gegenseitig hält. Die Gruppe kann versuchen, inwieweit sich jeder nach vorne bzw. nach hinten lehnen kann, ohne dass der gesamte Kreis auseinanderbricht. Sobald der Kreis stabil steht, versuchen alle, sich von außen nach innen und umgekehrt zu bewegen, ohne dass der Kreis auseinanderbricht. Probieren Sie nun, im Vorfeld nicht festzulegen, wer ein Kommando gibt, wer sich nach außen und wer nach innen bewegen soll. Die Schülerinnen und Schüler werden schnell feststellen, dass der Jurtenkreis ohne diese vorherige Regel nicht funktionieren kann. Jeder ist ein Teil des Systems. Und das System ist nur so stabil wie seine Ordnung und der Schwächste darin.
Aufgabe für Ihre Schülerinnen und Schüler – Beobachtet Euch selbst, wenn Ihr zu Fuß unterwegs seid und beantwortet Euch dabei folgende Fragen: Durch welches Verhalten anderer werde ich in meinem Verhalten beeinflusst? Wie reagiere ich darauf? Ist meine Reaktion richtig? Wie habe ich durch mein Verhalten das Verhalten des anderen Verkehrsteilnehmenden beeinflusst? Was hätte ich anders tun können?
Hilfen für Zufußgehende
Es gibt verschiedene Hilfen, die zu Fuß Gehenden die Überquerung von Fahrbahnen erleichtern. Eine Fußgängerfurt z. B. markiert an Ampeln und Kreuzungen den Bereich, in dem zu Fuß Gehende die Fahrbahn überqueren sollen. Je nach Ampeln und Verkehrszeichen variiert es, ob sie hier Vorrang haben oder nicht. Eine Querungshilfe oder auch Mittelinsel soll zu Fuß Gehenden das Überqueren der Fahrbahn erleichtern, indem sie dies in Etappen tun können. Durch eine solche Querungshilfe haben sie allerdings keinen Vorrang! Ein Fußgängerüberweg wird durch Verkehrszeichen und Fahrbahnmarkierungen angekündigt. Man kennt ihn besser unter dem Namen Zebrastreifen. Hier haben zu Fuß Gehende Vorrang!
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