Lara als Mitfahrerin

Die Vorgeschichte: Wer hat Recht, wenn es eng wird?

Es ist Dienstag. Da hat Lara direkt im Anschluss an die Schule Musikschule. Normalerweise fährt sie selber mit der Bahn dorthin. Heute hat ihre Mutter ihr angeboten, sie von der Schule abzuholen und zur Musikschule zu fahren. Sie hat einen Termin direkt neben der Musikschule. Es liegt also auf dem Weg.

Was sind das für Situationen, in denen wir uns häufig nicht kontrollieren können?

Wir haben hier ein paar Beispiele zusammengetragen, die darauf zutreffen könnten:

1.) Wenn wir wütend sind, aber auch wenn wir uns in absoluter Freude befinden, fahren wir unbewusst schneller.

2.) In einer unerwartet auftretenden, kritischen Situation reißen wir den Lenker unkontrolliert herum.

3.) Bei plötzlich auftretender Gefahr bremsen wir reflexartig, obwohl bremsen ggf. genau die falsche Reaktion ist.

4.) Wir unterliegen unbewusst der Tendenz, uns der Geschwindigkeit der um uns herum fahrenden Fahrzeuge anzupassen. Auch wenn diese zu schnell oder zu langsam fahren.

Verhalten und Wahrnehmung Was unterscheidet uns Menschen vom Tier?

Natürlich stammt der Mensch vom Tier ab. Aber vor Allem wissen wir, dass der Mensch sich durch seine Intelligenz und seine Fähigkeit, zu denken und nachzudenken, vom Tier unterscheidet. Aber unterschiedliche Teile des Gehirns funktionieren in bestimmten Situationen nicht zusammen sondern getrennt. (Theorie des kanadischen Neuropsychologen Paul Mac Lean zum Thema triunisches Gehirn) Versuchen Sie, zusammen mit Ihren Schülerinnen und Schülern Begriffe zu finden, mit denen sie beschreiben, wenn Menschen „außer Kontrolle“ geraten: Hier einige Beispiele:

außer sich geraten, durchdrehen, sich hinreißen lassen, ausflippen, das Fass zum Überlaufen bringen, in Panik geraten, aushaken, die Beherrschung verlieren

Tipp für die Einbindung in den Unterricht

Das Ziel dieser Übung ist es, sich seines eigenen Verhaltens und vor allem seiner Verhaltensgrenzen bewusst zu werden. • Wie sind meine Leistungsvoraussetzungen und wo sind meine Leistungsgrenzen? • Wann nehme ich etwas wahr und wann nicht? • Wie wirkt sich meine Wahrnehmungsfähigkeit auf mein Verhalten im Straßenverkehr aus? • Inwieweit kann ich mich in andere hineinversetzen? Diese Fragen sollen Ihre Schülerinnen und Schüler vor allem im Hinblick auf das Thema Rücksichtnahme im Straßenverkehr sich selbst beantworten können.

Regeln, Ordnungen, Hinweise

Wie verhält man sich, wenn es gar keine klaren Regeln gibt? Schon mal erlebt? Man steht an einer gleichrangigen Kreuzung ohne Ampeln. Auf allen vier Straßen, die sich hier kreuzen, stehen Verkehrsteilnehmende. Wer hat nun Vorfahrt?


Hier spielt Rücksichtnahme eine sehr große Rolle. Alle beteiligten Personen müssen Blickkontakt zueinander aufnehmen. Eine Person muss nun auf sein Vorfahrtrecht verzichten. Verzichten kann man nur gegenüber der Person, die sich links neben der Person befindet, die bereit ist zu verzichten. Wer bereit ist zu verzichten, fährt zwar als letzte Person, hat aber deutlich zu mehr Gelassenheit im Straßenverkehr beigetragen. Sobald die erste Person losgefahren ist, regelt sich die Vohrfahrt wieder nach der „rechts vor links Regel“ von selbst.